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Das Thema ungewollte Kinderlosigkeit ist in unserer Gesellschaft oft noch ein Tabuthema und kann Paare, aber insbesondere Frauen, bedingt durch ein Gefühl des Versagens, in die Isolation führen. Da ich mich dem Thema selbst auseinandersetzen musste, weis ich wovon ich rede.
Damit Sie sehen, daß Sie mit Ihren Fragen, Ängsten und Problemen nicht alleine sind, haben wir diese Seite für Sie zusammengestellt und hoffen Ihnen die wichtigsten Fragen beantworten zu können.
- Ab wann spricht man von ungewollter Kinderlosigkeit?
Von unerfülltem Kinderwunsch sprechen wir, wenn nach zwei Jahren
ungeschützten Geschlechtsverkehrs keine Schwangerschaft eingetreten
ist.
- Gibt es noch viele andere Paare, denen es so geht wie uns?
Die Zahl derjenigen Paare, die ebenfalls einen unerfüllten Kinderwunsch
haben, hat in den letzten Jahren konstant zugenommen. Nach neusten
Schätzungen bleibt etwa jede sechste Ehe ungewollt kinderlos; das
bedeutet, daß in Deutschland rund zwei Million Paare mit unerfülltem
Kinderwunsch leben.
- Was können die Gründe sein für unsere Kinderlosigkeit?
Die Gründe, warum es mit dem
Kinderkriegen nicht klappt, können sehr viel- fältig sein. Ein wichtiger
Grund ist sicherlich der gesellschaftliche Wandel der letzten
Jahrzehnte. Wir wissen, daß mit dem 30. Lebensjahr die Fruchtbarkeit
der Frau bereits langsam abnimmt. Da die Familien- planung heutzutage
bei vielen Paaren erst nach Abschluss
einer Berufsausbildung einsetzt, häufig noch später, sind die Frauen im
Mittel älter als vor 30 Jahren, wenn sie das erste mal schwanger
werden. Während 1970 noch 90 Prozent der Frauen bei der Geburt ihres
ersten
Kindes jünger als 30 Jahre waren, waren es 1990 nur noch 75%. Mehr als
ein 1/4 aller Frauen sind heute also älter als 30 Jahre. Unfruchtbarkeit ist jedoch nicht alleine eine Frauensache. Nach neusten
Studien verteilen sich die Ursachen mit jeweils 30 bis 40 Prozent
gleichermaßen auf Mann und Frau. Bei 15 bis 30 Prozent der betroffenen
Paare kann es an beiden Partnern liegen. In 5 bis 10 Prozent läßt sich
keine organisch/funktionell faßbare Ursache finden. Mitverantwortlich
für die Kinderlosigkeit sind bei einigen Paaren auch psychische
Stressfaktoren. In einer Gesellschaft, in der heutzutage fast alles planbar geworden
ist, kann das Ausbleiben der erwünschten Familienvergrösserung zu einer
enormen Frustration führen. Der entstehende Leistungsdruck und
Versagensängste lösen einen Teufelskreis seelischer Mißstände aus, die
funktionelle Abläufe des Körpers aus dem Gleichgewicht bringen können.
Fazit: Unerfüllter Kinderwunsch ist ein Problem ist, das beide Partner in gleichem Maße betrifft. Organische, aber auch seelische Ursachen sind hierbei zu berücksichtigen.
- Was gibt es für Therapien unserer Kinderlosigkeit?
Eine Hormontestung kann uns z.B. eine Schilddrüsenfunktionsstörung oder eine Erhöhung der männlichen Hormon (Androgene) anzeigen. Diese Dysbalancen sind mit Hormongaben sehr erfolgreich zu behandeln.
Bei einer Reifungsstörung der Eizelle, wird mit einer relativ einfachen hormonellen Stimulation begonnen. Die Befruchtung kann anschließend auf natürlichem Weg stattfinden.
Bei Störungen der Spermienbeweglichkeit und/ oder mengenmässíg verminderten Spermien kann in einigen Fällen eine Therapie des Mannes vorgenommen werden. Ist dieses nicht möglich wird das Spermienmaterial aufgearbeitet um eine intrauterine Insemination (IUI) durchzuführen. Hierbei werden die Spermien über einen dünnen Katheter zum Zeitpunkt des Eisprungs direkt in den Muttermund oder in die Gebärmutter eingeleitet.
Sind die Ursache des unerfüllten Kinderwunsches unbewegliche, verschlossene oder sogar fehlende Eileiter, oder ist das Spermienmaterial des Mannes nur unzureichend aufbereitbar, ist eine Befruchtung auf natürlichem Wege nicht mehr möglich. In diesen Fällen ist eine In-vitro-Fertilisation (IVF) erforderlich.
Bei diesem Vorgehen werden die durch einen kleinen operativen Eingriff gewonnen reifen Eizellen außerhalb des Körpers befruchtet. Nach deutscher Rechtsprechung dürfen mit dem Einverständnis des Paares bis zu drei befruchtete Eizellen in die Gebärmutter eingesetzt werden.
Bei schweren Störungen der männlichen Fruchtbarkeit kann ein einzelnes Spermium mit einer hauchdünnen Nadel direkt in die Eizelle eingebracht werden (intracytoplasmatische Spermieninjektion, ICSI). Bei völligem Fehlen von Spermien im Samenerguß (Ejakulat), bleibt nur noch die Möglichkeit der Hoden- bzw. Nebenhodenpunktion um von hier direkt Spermien zu gewinnen.
- Wie hoch sind die Chancen für ein eigenes Kind?
Etwa 60 bis 80 Prozent aller Paare, die wegen ungewollter Kinderlosigkeit den Arzt aufsuchen, kann zu einem eigenen Kind verholfen werden, wenn alle therapeutischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden.
Die individuelle Chance hängt natürlich von der Schwere der Fruchtbarkeits- störung und vom Alter der Frau ab. Bei korrigierbaren Hormonstörungen mit oder ohne leichte Einschränkungen der männlichen Fruchtbarkeit kann bei etwa 70 Prozent der Paare eine Schwangerschaft erzielt werden.
Ist wegen eines Verschlusses der Eileiter oder einer schweren Form der männlichen Unfruchtbarkeit eine Invitro-Fertilisation notwendig, liegt die Chance auf eine Schwangerschaft innerhalb von vier Behandlungszyklen bei etwa 50 bis 60 Prozent.
Entscheidet das Paar sich zu einer Therapie der Kinderlosigkeit, dürfen aber auch keine Wunder erwartet werden.
Selbst bei einem völlig gesunden Paar beträgt die Chance, bei regelmäßigen Geschlechtsverkehr innerhalb eines Zyklus schwanger zu werden, lediglich 20 bis 30 Prozent. Ungefähr in dieser Größenordnung liegen auch die Schwangerschaftsraten pro Behandlungsversuch. Das bedeutet für Sie, daß mehrere Behandlungszyklen notwendig werden können.

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